Liebes Tagebuch,
heute erzähle ich Dir eine kleine Geschichte aus dem Arbeitsalltag meiner Kollegin Nicole. Seit einigen Jahren betreuen wir eine Dame, die oftmals nicht so gut zurecht war. Kleine körperliche Beschwerden, psychisch doch recht niedergeschlagen, einfach so insgesamt nicht gut zurecht. Dann hatte sie sich jedoch dazu entschieden, dass sie ihr Leben verändern muss, ist ins barrierefreie Wohnen gezogen und besucht seitdem auch regelmäßig die Tagespflege. Sofort merkte sie, dass sie sich doch wohler fühlt und hat sich dann auch überlegt, dass es doch allerhöchste Zeit wird, etwas abzunehmen. Setzte das auch in die Tat um und hat sogar schon ein paar Kilos verloren. Als sie mit ihrem Abnehmprogramm anfing, sagte sie zu Nicole, sie möchte sich dann selber belohnen und wenn sie ein paar Kilos abgenommen hat, möchte sie gerne mal wieder schwimmen gehen. Das hat sie schon gut zwei Jahrzehnte nicht mehr getan. Jetzt war es soweit. Die beiden hatten sich verabredet und es ging los ins Schwimmbad. Erst wollte sie zwar das ganze wieder absagen, weil sie doch nicht so sicher war ob das gut ist. Sie wiegt ja doch noch so viel und hatte einige weitere Ausflüchte, warum sie doch nicht zum Schwimmen wollte. Nicole ließ keine Ausrede zu, blieb hart und somit ging es ab ins Wasser. Und das Ergebnis: Nicole hatte Mühe, die Frau wieder aus dem Wasser zu kriegen, weil es für sie doch so wunderschön war. Sie schwamm ihre Bahnen hin und her und wollte gar nicht mehr raus. Für uns ist mal richtig schön zu erfahren, dass ein Mensch seinen Tiefpunkt überwinden kann auch wenn man schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Und wir sind doch wirklich alle für uns selbst verantwortlich und können viel für unsere Gesundheit tun. Der Dame geht es seitdem viel besser und sie blüht wieder richtig auf.